Universität Bonn

Forum Internationale Wissenschaft

27. Juni 2023

9. DAAD-Sommeruniversität in Kooperation mit dem FIW 9. DAAD-Sommeruniversität in Kooperation mit dem FIW

Vom 28. Juni - 01. Juli diskutieren die Teilnehmer*innen im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn über den Umgang mit Diversität in der Universität des 21. Jahrhunderts:
globale Imperative und nationale Eigenlogiken

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Der Umgang mit Diversität in der Universität des 21. Jahrhunderts:
globale Imperative und nationale Eigenlogiken

Im Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert hat sich „Diversität“ als eine zentrale gesellschaftspolitische Semantik durchgesetzt – zumindest in den westlichen Staaten. Aus dem Diversitätsmanagement, das zunächst ein Spezialthema für die Organisationsentwicklung und Personalführung in Unternehmen war, ist in der Zwischenzeit ein Diversitätsimperativ geworden, dem sich keine Organisation entziehen kann. Auch Hochschulen und andere Institutionen des Wissenschaftssystems sehen sich deshalb verstärkt mit verschiedenen Erwartungen konfrontiert, Antworten auf diversitätsbezogene Fragen anzubieten.

Unsere Vorstellungen von Diversität allerdings sind selbst divers. Entsprechend kann die Frage, was genau mit Diversität gemeint ist, immer nur kontextabhängig beantwortet werden. In der Literatur werden häufig verschiedene Kategorien aufgezählt, die „mitgemeint“ sind, etwa Geschlecht, Ethnizität, sexuelle Orientierung, körperliche Beeinträchtigungen oder das Alter. Die Versuche, eine solche Liste mit Kategorien zu schreiben und sortieren, zeigen, dass manche Kategorien international vergleichend verwendet werden können (etwa „gender“), andere dagegen auf historisch bedingte Konstellationen verweisen (etwa „race“ als Kernbegriff des US-amerikanischen Diversitätsdiskurses). Andere Kategorien wiederum verweisen offensichtlich auf relevante Unterschiede, werden aber oft nicht unter Diversität subsumiert, etwa die sozioökonomische Ungleichheit („class“) oder auch – das ist im Hochschulkontext besonders interessant – die Nationalität bzw. Internationalität von Individuen.

In der diesjährigen Sommeruniversität werden wir uns in vergleichender Perspektive sowohl mit Diversitätsdiskursen und Diversitätsidealen wie mit Praktiken des Umgangs mit Diversität beschäftigen. Dabei interessieren uns sowohl globale Imperative, also weltweit einflussreiche Entwicklungen und Wertvorstellungen, wie auch nationale Eigenlogiken und damit die wiederum diversen Vorstellungen von und Umgangsweisen mit Diversität in verschiedenen Staaten und Regionen.

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